Was haben wir alle vom Homeoffice?!

Klingt doch toll: Arbeiten von wo man will, kreativ und produktiv, bei freier Zeiteinteilung und das, ohne dass ständig ein Kollege ins Büro gestürmt kommt. Fakt ist: Klingt nicht nur toll, sondern ist es auch! Und doch muss man sich selber einigen Regeln unterziehen, um im Homeoffice erfolgreich arbeiten zu können. Aber dazu später mehr. 

Produktivität
Bei vielen Chefs herrscht immer noch der Irrglaube, dass Angestellte im Homeoffice einen lauen Lenz schieben und weniger Leistung bringen. Doch da kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Dem ist nicht so! J So haben auch einige Studien gezeigt, dass genau das Gegenteil der Fall ist und die Mitarbeiter eher noch mehr Stunden arbeiten, als wenn sie in der Firmenzentrale sitzen. Im Schnitt arbeitet der Mitarbeiter im Homeoffice in der Woche zwei Stunden mehr, als er vertraglich müsste. Das ist vielleicht nicht erstrebenswert, zeigt aber doch, dass die Angst vorm lauen Lenz unbegründet ist.

Da man im Homeoffice seine Ruhe hat und so sehr fokussiert arbeitet, ist es logisch, dass man auch viel produktiver ist. Dass der Mitarbeiter morgens auf dem Weg nicht im Stau stehen muss, sondern sofort entspannt mit der Arbeit beginnen kann, trägt zusätzlich zur Effizienz bei.

Jeder, der schon einmal samstags im Büro gesessen hat, um in Ruhe etwas wegzuarbeiten, der weiß genau, wovon ich spreche –  und genau das zeichnet auch die Arbeit im Homeoffice aus.

Die wichtigsten Vorteile beim Arbeiten von zuhause sind:

• Flexibilität – Man kann private Termine mit geschäftlichen Terminen besser vereinbaren.
• Zeitersparnis – Mitarbeiter müssen nicht mehr morgens im Stau stehen, sondern können sofort mit der Arbeit loslegen.
• Work-Life-Balance – Kranke Eltern oder Kinder, ein gebrochener Fuß, wichtige private Termine oder die Versorgung des geliebten Haustiers: Das Homeoffice ist die perfekte Grundlage für Work-Life-Balance. Das Angebot, von zuhause aus arbeiten zu können, lässt sogar die eine oder andere junge Mutter früher aus der Elternzeit zurückkehren.
• Weniger Stress – Es kann schon wirklich sehr angenehm sein, wenn die Kollegen nicht mehr das Büro aus heiterem Himmel betreten und die Konzentration stören.
• Weniger Kosten – Sprit, Kleidung, Kaffee, Essen, von allem braucht man weniger.

Eigene Regeln
Natürlich liegt die Gefahr darin, dass man sich gehen lässt: ausschlafen, lange frühstücken, sich nicht fertig machen usw. Meine Empfehlung ist ganz klar (und genauso handhabe ich das mit meinen Mitarbeitern): Die Mitarbeiter müssen sich genauso herrichten, als wenn sie zur Arbeit ins Büro der Firma kommen würden. Das ist in meinen Augen sehr wichtig, um ein Bewusstsein zu schaffen, dass es sich um die Arbeit handelt. Es gilt auch an die rechtlichen Grundlagen zu denken. Das habe ich in einem anderen Beitrag beschrieben.

Es heißt in einer Studie, dass jeder fünfte Mitarbeiter kündigt, da ihm sein Arbeitsplatz technisch nicht zusagt oder keine modernen Arbeitszeitmodelle angeboten werden. Da wir alle auf der Suche nach neuen Fachkräften sind und diese sich ganz genau anschauen, was Arbeitgeber in dieser Richtung offerieren, ist für mich ganz klar, dass für Unternehmer kein Weg an den Themen Homeoffice und moderne Arbeitszeitmodelle vorbeiführt. Ansonsten wird es in Zukunft schwer sein, gute Mitarbeiter zu gewinnen oder zu halten.

Autor: Edmund Johanns