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Die Geräte und das Zuhause von Heute sind zum Teil vernetzt und automatisiert. Das erleichtert den Alltag und das Leben. Sei es die Heizung, die via Smartphone von unterwegs aus der ganzen Welt, gesteuert werden kann, oder die Steuerung von Beleuchtung mit Hilfe von Sensorik. In modernen Häusern ist das schon die Regel. Das Konzept eines Smart Home ist eindeutig: Die vernetzten Geräte sollen uns das Leben vereinfachen. Wie werden wir in Zukunft Leben?    

Die smarte Heimfahrt
Das angestrebte Ziel könnte wie folgt aussehen: Beim Abmelden am Office-PC startet die Standheizung in Ihrem Kfz auf die von Ihnen favorisierte Wohlfühltemperatur. Die perfekte Route nach Hause wird in Bezug auf Schnelligkeit und Effizienz automatisch berechnet. Der „Fahrer“ bzw. der Insasse (da das Fahrzeug natürlich autonom fährt), kann mit Hilfe der Bordelektronik die Fahrzeit überbrücken. Das Entertainmentsystem schlägt Ihnen mögliche Gerichte vor, welche Sie aus den im Kühlschrank befindlichen Lebensmitteln noch zubereiten können. Zwischendrin finden Sie Anzeigen von Discountern und Supermärkten mit den aktuellen Angeboten, sowie die Gerichtauswahl eines Lieferdienstes. Sie entscheiden sich für Ihre Lieblingspizza Ihres Lieblingsitalieners und genießen den Rest der Fahrt einen Film.

Ihr Fahrzeug bewegt sich die Einfahrt hoch. Das Garagentor öffnet und schließt sich automatisch. Die Beleuchtung hellt auf. Mittels Gesichtserkennung werden Sie vom Haus verifiziert. Die Tür öffnet sich und eine Stimme ertönt: „Guten Abend, welche Musik möchten Sie hören?“. Es ist Ihr zentraler Hauscomputer, der die Steuerung und Vernetzung des Smart-Home leitet. Sie wählen Ihre Lieblingsplaylist und ziehen die Tür hinter sich zu. „Alexa“ ist in dieser Hinsicht der Beginn eines solchen Systems.

„Ding Dong“, die Türklingel. Ihre Pizza ist da. Der Pizzabote drückt Ihnen freundlich Ihr Essen in die Hand und verabschiedet sich. Bezahlen? Haben Sie schon! Das Geld wurde via Online-Banking bereits eingezogen. Den Kühlschrank füllen Sie in ähnlicher Weise. Über die App des Supermarktes lassen Sie sich Ihre Lebensmittel einfach liefern. Lediglich das einräumen muss noch per Hand erledigt werden. Die Hausarbeit entfällt durch Ihren automatischen Staubsauger und weitere Gadgets, so dass Sie Zeit für sich oder Ihre sozialen Kontakte haben. So könnte die Zukunft aussehen. Jedoch gibt es auch einiges zu Bedenken!

Smart Home Sicherheitslücken
Eine Sicherheitslücke in Ihrem System kann Ihnen großen Schäden zufügen. Verschafft sich jemand unbefugt Zutritt zum Netzwerk, bspw. über das WLAN, dann kann er die anderen Geräte von innen heraus übernehmen und steuern. Alarm- und Videoanlagen sind dann nutzlos und durch die Türsteuerung kann er sich den physischen Zutritt zum Gebäude verschaffen. In aller Seelenruhe räumen die Täter Ihre Sachen von A nach B. Angst davor, dass Sie nach Hause kommen ist nicht nötig. Die Täter können Sie auf 10cm genau über die Verbindung zu Ihrem Handy orten.

Smart Home Geräte verschlüsseln
In erster Linie sollte darauf geachtet werden, dass die Smart-Home Geräte mit einer komplexen Verschlüsselung kommunizieren. Geräte die mit geringer Verschlüsselung oder gar unverschlüsselt kommunizieren, sind anfällig für Schadsoftware. Auf diesen Geräten lässt sich dann ein Schadcode einschleusen oder gar eine manipulierte Firmware aufspielen. Somit hat der Angreifer quasi ein fest installiertes Gerät in Ihrem Haus, welches alle anderen Geräte beeinflussen kann.

Smart Home und Big Data
Des Weiteren müssen Sie sich auch bewusst sein, dass Ihre Daten nicht nur für Außenstehende, sondern auch für Smart Home Hersteller interessant sind. Bspw. wurden in Rauchmeldern oder Schaltsteckdosen Mikrofone gefunden. Auch Smart-TVs zeichnen Bewegungen im Zimmer auf. Diese Daten gehen direkt an die Smart Home Hersteller. Was damit geschieht weiß niemand. Das Stichwort hierzu ist „Big Data“. Auch posaunen manche Smart Home Geräte ihre Zugangspunkte, bspw. das WLAN-Passwort unverschlüsselt in die Weltgeschichte. Bei Anschaffung solcher Smart Home Technik sollte unbedingt vorher eine Recherche zu den Geräten erfolgen.

Bei Routern ist dieses Problem so gut wie nicht vorhanden, da standardisierte Verschlüsselungen die Einrichtung für den Nutzer vereinfachen. Man muss abwarten, ob solche Maßnahmen auch bei neuen Smart Home Geräten ergriffen werden.
Unbedingt sollten bei allen Geräten immer die vom Hersteller bereitgestellten Updates installiert werden. So können Sie einen Teil der Sicherheitslücken sofort schließen.

Auch wenn eine komplette Vernetzung noch Zukunftsmusik ist, sind die einzelnen Geräte schon auf dem Markt und manche sogar für die meisten preislich erschwinglich.